Die buddhistische Lehre und ihre Bedeutung für die heutige Zeit

Viele Menschen haben ein Gespür dafür, dass ihre Lebensumstände und die Dinge nach denen sie streben keine wirkliche Befriedigung nach sich ziehen. Aus diesem mehr oder weniger bewussten Grund suchen sie nach einem tieferen Sinn und Bedeutung für ihr Leben und nach Lebensweisen die wirkliche Erfüllung bringen. Viele suchen in unserer zunehmend komplexen und trotz scheinbarer Zunahme von Freiheiten immer enger getakteten und von immer mehr subtilen Erwartungen und Anforderungen geprägten Welt nach einer anderen Lebensart. Die mehr oder weniger stark ausgeprägte Sehnsucht nach innerer Stille und Freiheit und der Wunsch nach einem harmonischen Leben im Einklang mit anderen Menschen und der Umwelt steht ein zunehmend hektisches und leistungsbetontes Leben gegenüber.

Buddhismus – keine Religion im herkömmlichen Sinne

Der Buddhismus ist eine 2500 Jahre alte spirituelle Tradition, die Menschen bei dieser Suche helfen möchte. Der Buddhismus ist keine „Religion“ im herkömmlichen Sinne – er fordert keinen blinden Glauben an Dogmen oder anderen nicht der Erfahrung zugänglichen Glaubenssätzen. Stattdessen stützt er sich stark auf genaue Beobachtung und jedem selber zugänglichen Erfahrungen mit dem eigenen Geist und der Schulung des Geistes in Übereinstimmung mit diesen selbst gemachten Erfahrungen.

Sein Entwicklungspotizial voll ausschöpfen

Die fundamentale Überzeugung des Buddhismus ist die, dass jeder Mensch ein Entwicklungspotenzial besitzt, das weit über das vorstellbare Maß hinausgeht. Menschen haben nicht nur das Potenzial zur Veränderung, sondern sie können diesen Veränderungsprozess selbst gezielt und planvoll steuern. Die buddhistische Tradition hat eine Fülle verschiedener Methoden und Techniken entwickelt, die Menschen ermöglichen diesen Veränderungsprozess in ihre eigenen Hände zu nehmen, ihren eigenen Geist und ihr Leben zu gestalten und dabei schrittweise ihr eigenes Potenzial frei zusetzen. Meditation und Achtsamkeit sind dabei die bekanntesten Methoden.

Ein wesentlicher Teil dieses Entwicklungsprozess ist die Entwicklung tiefere Einsicht in das Wesen des menschlichen Geistes, des Entstehens von leidhaften Zuständen und der Befreiung des Geists. Das sich vertiefende Verständnis kann zu einem Startpunkt menschlicher Transformation werden. Wer sich auf den buddhistischen Übungsweg macht, begibt sich auf eine Reise ins Unbekannte, auf eine Suche nach Weisheit und Mitgefühl tief im eigenen Herzen. Diese Reise wird Mut und Einsatz erfordern. Aber sie wird auch Energie freisetzen – und sie wird nicht nur einen tiefgreifenden Einfluss auf die Übenden selbst haben, sondern durch sie auch auf die Welt, in der sie leben.

Den Werkzeugkoffer für die persönliche Entwicklung kennen lernen

Auf den folgenden Seiten können sie etwas über die Grundzüge buddhistischer Praxis erfahren und vielleicht auch ein Gespür dafür entwickeln dass Meditation und Achtsamkeit ein weitaus größeres Potenzial in sich bergen als Entspannung, Stress- und Schmerzbewältigung. Denn im richtigen Rahmen angewendet und in Kombination mit ethischem Handeln führen diese Praktiken zu all den Erkenntnissen, die man benötigt um das Wesen menschlicher Existenz und das Entstehen von Zufriedenheit, Glück, Freude und Leid zu verstehen. Dazu lernt man auf allen drei Wegen (Ethik, Meditation, Einsicht) während des Prozesses feinere Bewusstseinszustände kennen, die einem zeigen wohin die Reise auf dem buddhistischen Weg führen kann. Und man lernt diese Erkenntnisse so tief in sich einsinken zu lassen, dass sie zum Motor der eigenen persönlichen Transformation werden.