Achtsamkeit – Ein Begriff mit vielen Bedeutungen

Achtsamkeit ist ein Begriff aus der buddhistischen Tradition, Die systematische Übung von Achtsamkeit wurde dort schon vor 2500 Jahren praktiziert. Man muss allerdings kein Buddhist sein um Achtsamkeit zu praktizieren. Zwischenzeitlich ist Achtsamkeit ein wissenschaftlich sehr gut untersuchtes Konzept, welches auf Grund seiner vielseitigen Anwendbarkeit mittlerweile in eine Vielzahl von therapeutischen, präventiven und Gesundheitsförderungskonzepten Einzug gehalten hat.

Bedauerlicherweise hat sich der Begriff in der westlichen Welt nahezu infektiös verbreitet. Das hat leider dazu geführt das der Begriff der Achtsamkeit teilweise eine Veränderung der Bedeutung durchgemacht. Zusätzlich ist dabei ein Teil des enormen Potenzials der Übung von Achtsamkeit verloren gegangen. Deshalb machen sich viele Interessierte irgendwann auf den Weg und versuchen die Wurzeln und das schon seit Jahrtausenden bekannte Wissen für sich wieder zu entdecken.

Achtsamkeit ist diesen Moment verstehendes Sein

Achtsamkeit ist aufmerksame Bewusstheit. Achtsamkeit bedeutet präsent zu sein und wach sein für die Erfahrung des Moments. Aber dies Aufmerksamkeit ist nicht sinn- und zweckfrei. Achtsamkeit setzt das was man erlebt in Bezug. Achtsamkeit ist Bewusstheit in Bezug auf das was ich versuche zu tun und was mein Zweck ist, den ich verfolge. Achtsamkeit dient dazu die Zweckmäßigkeit / Angemessenheit  meiner gegenwärtigen Aktivitäten in Bezug zu setzen mit den höchsten Werten und Zielen, die ich in meinem Leben verfolge. Achtsamkeit dient also meiner persönlichen Entwicklung hilft dabei meine persönlichen höchsten Entwicklungsziele zu erreichen. Achtsamkeit verbindet also meine höchsten Ziele / Zwecke mit jedem gegebenen Moment, so dass man kreativ auf das antworten kann, was gerade passiert.

Achtsamkeit ist nicht sofort bewertendes Bewußt-Sein

Um diese Funktion in der persönlichen Entwicklung zu erfüllen müssen wir also lernen möglichst genau in uns hineinzusprüren was wir gerade erleben. Achtsamkeit setzt also die Fähigkeit der nicht bewertende Bewusstheit von Augenblick zu Augenblick voraus (Jon Kabat-Zinn).Denn erst wenn wir lernen die Brille der Urteile über das was wir erleben wegzulegen können wir tatsächlich sehen, was im Moment geschieht.

Achtsamkeit kann sich auf verschiedenes richten, z.B. auf uns selbst und unseren Körper, unsere Empfindungen, Gedanken, Emotionen oder auf andere Personen, Dinge oder die Welt. Achtsamkeit wird entwickelt in dem man aufmerksam ist und ein Gespür dafür hat warum man aufmerksam ist. Achtsamkeit ist also Aufmerksamkeit die einen bewussten Zweck erfüllt.

Achtsamkeit annehmendes Zugewandt-Sein

Achtsamkeit ist nicht nur beobachtend. Sondern Achtsamkeit beinhaltet eine emotionale Zugewandheit zu dem was wir
Achtsamkeit hat eine emotionale Färbung. Sie ist freundlich-interessiert und sanft-nicht verurteilend. Diese Form der Achtsamkeit hat eine weite einschließende Qualität. Achtsamkeit ist zugewandt, man ist emotional beteiligt, aber trotzdem nicht bewertend.

Durch Achtsamkeit setzen Veränderungsprozesse ein

Durch Achtsamkeit können wir eine genaue und praktische Moment-zu-Moment-Bewusstheit unserer Erfahrung entwickeln. Sie hilft uns unsere oftmals verzerrten und nicht hilfreichen Gewohnheiten des Denkens über unsere Erfahrungen wahrzunehmen und zu verändern. Achtsamkeit führt uns in die Erfahrung des Moments und zum Verständnis des Moments auf der Grundlage des bisher Gelernten.

Wenn wir aber das was wir erlebentiefer verstehen, dann wird ganz sanft und natürlich Veränderung einsetzen. Denn Achtsamkeit schafft die Möglichkeit den Moment zu verstehen und Schlussfolgerungen zu ziehen, die in Bezug auf die eigenen Ideale, Werte und Lebensziele stehen. Durch Achtsamkeit lernen wir unsere Erfahrungen als veränderlich und fließend zu erleben, uns als mit anderen Menschen verbunden zu erleben und unsere Wahl- und Entscheidungsmöglichkeiten neu zu entdecken.

Achtsamkeit zu Lernen benötigt Anleitung und Austausch

Achtsam zu sein klingt im ersten Moment einfach. Aber beim genaueren hinsehen gibt es aber vieles was beachtet und verstanden werden muss. Das gilt besonders, wenn man Achtsamkeit üben möchte um tiefgreifende persönliche Entwicklung anzustoßen. Deshalb benötigt die Entwicklung von Achtsamkeit  Zeit zum Üben und wird am Besten schrittweise erlernt.